
Eher eintönig wirkt auf den ersten Blick der Röhrichtgürtel, der viele Teiche umgibt. Das „Rohr“ in Vogelnamen wie Rohrweihe, Teichrohrsänger, Schilfrohrsänger, Rohrammer oder Rohrdommel weist aber schon auf die Bedeutung dieses Lebensraums für viele Vögel hin.

Dahinter verbirgt sich in der Regel das Schilfrohr (Phragmites australis), in den Rieselfeldern die mit Abstand wichtigste Röhrichtpflanze. Mittlerweile erstrecken sich die Schilfkomplexe auf 104 ha (2024). Noch in den 70er- und Anfang 80er-Jahre war der Rohrkolben die dominante Röhrichtart. Mit der Verbesserung der Wasserqualität im Kläranlagenabfluß wurde das Schilf konkurrenzstärker und breitete sich über die Rieselfelder aus.


Andere Röhrichtarten wie Rohrkolben, Rohrglanzgras oder Teichsimse sind viel seltener. Das Leben im Schilf spielt sich auf verschiedenen Etagen ab. Während die scheue Wasserralle meist zu Fuß im Gewirr der Schilfstängel unterwegs ist, befestigen der Teichrohrsänger oder die Zwergmaus ihre Nester auf halber Höhe zwischen den Halmen. Weiter oben sucht die Bartmeise in den Ähren nach Samen. Und selbst das Kellergeschoss ist bewohnt: Hier haben es sich Nutrias und Bisam in ihren unterirdischen Bauten gemütlich gemacht.





So vielfältig das Leben im Röhricht auch ist – da, wo sich das Schilf zu sehr breit macht, muss es zugunsten von Wasser- und Schlammflächen von Zeit zu Zeit durch Räumen zurückgedrängt werden.