Bild: Herbst in den Rieselfeldern, dazu gehören auch die hier rastenden Gänse, die zum Teil aus den baumfreien Tundren-Gegenden des hohen Nordens kommen und vielleicht noch bis zum Niederrhein weiterziehen oder bei einem milden Winter auch im Münsterland bleiben.
Zwar gelten die Kraniche als Vögel des Glücks, aber so wirklich glücklich sind die Menschen in den Ausbruchsgebieten der Geflügelpest nicht mit dem Auftauchen der Kraniche in diesem Herbst, da sie im Moment die Ausbreitung des meist tödlichen Viruses H5N1 und die damit verbundenen Beeinträchtigungen in der Geflügelhaltung befürchten. Der nächstgelegene Rastplatz der Kraniche ist die Diepholzer Moorniederung. Dort gibt es Kranich-Totfunde die auf den Geflügelpest-Virus zurückzuführen sind. In Münster rasten Kraniche eher selten und wenn, dann meist nur über Nacht. So auch bereits in dieser Kranich-Zugsaison. Aufgrund der angespannten Lage in den Rastgebieten stehen auch die Rieselfelder unter besonderer Beobachtung. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder einzelne tote Vögel gefunden, die infiziert waren mit H5N1. Einen größeren Ausbruch wie zum Beispiel an der Nordseeküste oder auch im Zwillbrocker Venn (Vreden) gab es aber bisher nicht.
Tatsächlich wurde in der vergangenen Woche eine tote Steppenmöwe in den Rieselfeldern entdeckt, von einem Mitarbeiter der Biologischen Station geborgen und vom staatlichen „Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen“ untersucht. Wie seit Dienstag bekannt ist, war das Ergebnis negativ (kein Nachweis der aviären Influenza) und zeigt, dass nicht jeder tote Vogel unbedingt ein Opfer der Geflügelpest sein muss. Da viele Augen mehr sehen als nur zwei, bittet die Biologische Station Rieselfelder Münster die Augen in den Rieselfeldern weiterhin offen zu halten. Wer tote Vögel in den Rieselfeldern entdeckt, soll dies möglichst zeitnah unter der Rufnummer 0251 / 161760 melden. Falls kein direkter Kontakt möglich ist, kann eine Nachricht mit einer möglichst genauen Ortsbeschreibung auf dem Anrufbeantworter hinterlassen werden.
Mitarbeitende der Biologischen Station werden tote Vögel sofern sie erreichbar sind einsammeln und zur Untersuchung zum „Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen“ in Münster Nord bringen.
Da derzeit kein erhöhtes Verbreitungsrisiko in den Rieselfeldern gesehen wird, kann auch die für Sonntag, den 9. November, geplante Veranstaltung „Herbstforscher“ von 14 Uhr bis 16 Uhr unter der Leitung der Biologin Dr. Giselheid Reding stattfinden, sofern sich genügend Teilnehmende bis Freitag 12 Uhr unter der Rufnummer 0251 / 161760 oder unter info@rieselfelder-muenster.de anmelden. In dieser Naturerlebnisveranstaltung für Familien mit Kindern ab sechs Jahren gibt es Antworten auf die Fragen „Wieso färben sich eigentlich die Blätter im Herbst so schön bunt? Warum ist es im Herbst so oft nebelig?“ und „Wo sind die Vögel und die anderen Tiere der Rieselfelder im Herbst?“
Treffpunkt für die Veranstaltung ist die Biologische Station Rieselfelder Münster, Coermühle 181.

