Säugetiere

In den Rieselfeldern können auch viele Säugetiere beobachtet werden, darunter Rehe, Füchse, Marder aber auch Nutrias und Bisame. Mit den Fledermäusen sind sogar die  fliegenden Säugetiere in den Rieselfeldern vertreten. Unsere größten Säuger sind natürlich die Wildrinder, die mit ihrem Weidegang die Landschaft offen halten. Davon profitieren auch viele Nahrungsgäste und Brutvogelarten.

Wildrinder und Weißstörche im nassen Grünland. Foto: Uwe van Hoorn

Fledermäuse

Detaillierte Untersuchungen wurden bereits mehrfach über das Vorkommen von Fledermäusen durchgeführt, die letzte davon 2019. Aus dieser Untersuchung von Carsten Trappmann resultiert die nachstehende Liste mit 15 in den Rieselfeldern nachgewiesenen Fledermausarten (Untersuchung zum Vorkommen von Fledermäusen im Europareservat Rieselfelder Münster, im Jahresbericht 2019 der Biologischen Station):

  • Zwergfledermaus
  • Rauhautfledermaus
  • Mückenfledermaus
  • Großer Abendsegler
  • Kleinabendsegler
  • Breitflügelfledermaus
  • Braunes Langohr
  • Großes Mausohr
  • Bechsteinfledermaus
  • Wasserfledermaus
  • Fransenfledermaus
  • Große Bartfledermaus
  • Kleine Bartfledermaus
  • Teichfledermaus
  • Mopsfledermaus
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus). Foto: Christian Giese.
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus). Foto: Christian Giese.

Die Zusammensetzung ist für die Region Münsterland üblich. Es lässt sich festhalten, dass im gesamten Gebiet eine Vielzahl von Fledermäusen anzutreffen ist.  Die häufgiste Art ist die Zwergfledermaus. Ebenfalls erwähnenswert ist der Anstieg der Breitflügelfledermaus-Population und der wiederholte Nachweis der Teichfledermaus am Rande der Rieselfelder, am Dortmund-Ems-Kanal.

Raubsäuger

In 2022 konnten u.a. mit Wildtierkameras einige Raubsäuger nachgewiesen werden. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie im Jahresbericht 2022 der Biologischen Station. Am häufigsten ist der Fuchs vertreten. Es gibt 4 Bauten in bzw. direkt angrenzend an die Rieselfelder. Der Bestand an Waschbären wurde auf 2 Familien geschätzt, ist wahrscheinlich aber zunehmend. Stein- und Baummarder zeigten sich ebenfalls vor der Kamera, nicht erfasst wurde der Iltis. Es gibt allerdings eine Iltis-Sichtung aus dem Jahr 2024 im Naturerlebnisgebiet an der Straße Coermühle.

Iltis (Mustela putorius) an der Coermühle, 18.07.2024, 20:33 Uhr. Foto: Harry Pesch.

Für die flinken Hermeline und Mauswiesel waren die Kameraauslöser wohl meist zu langsam. Sie konnten aber am helligten Tag direkt beobachtet werden.

Nutrias

Nutria (Myocastor coypus), mag auch nasses Gras und Äpfel.

Kennzeichen: orange farbene Schneidezähne, runder Schwanz.

Nutrias sind in den Rieselfeldern häufig anzutreffen. Sie stammen ursprünglich aus Südamerika und fanden als wertvolle Pelztiere ihren Weg nach Mitteleuropa. In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es noch Pelztierfarmen im Münsterland und der eine oder andere Landwirt hatte auch schon mal eine Schweinebox mit Nutrias bestückt, da es finanziell lukrativ war.

Heute, da es nun verpönt ist Peze zu tragen, gelten diese Nagetiere als lästig bis schädlich, da sie nun den Interessen der Landwirte und stellenweise auch mancherorts auch Naturschützern zu wider handeln. Sie mögen unter anderem auch gerne Mais und buddeln gerne in die Böschungen von Vorflutern und Gräben ihre Bauten. Am Niederhein sind sie auch mitverantwortlich für das Verschwinden von Schilf-Beständen, da Schilf-Rhizome ebenfalls zur bevorzugten Nahrung zählen.

Im Winter verwehren Schneelagen und gefrorene Wasserflächen den Zugang zu geeigneter Nahrung. Dann verhungern Nutrias in ihren Bauten. Wenn Sie auf das Bild klicken sehen Sie ein kurzes Video, dass ein Nutria beim „Scheffeln“ von Teichlinsen (Entengrütze) zeigt.

Da Nutrias aus einem Klimabereich in Südamerika kommen, wo es keine Fröste gibt, wurden die Populationen bei uns immer wieder durch winterliche Fröste dezimiert. Bedingt durch letzen milden Winter (seit2012!) haben sich Nutrias auch hierzulande gut vermehren können – man kann sie bei uns als „Klimagewinnler“ bezeichnen. Nicht nur, dass wir Menschen sie erst nach Europa geholt haben, sondern wir sorgen mit unserer Wirtschafsweise auch noch dafür, dass sich ihre Lebensbedingungen bei uns stetig verbessern.